Deocreme selber machen
Easy und schnell
Einleitung
Wie alles begann
Deodorant, kurz: Deo, in all seinen Formen – Spray, Deostift, Deoroller, Deocreme… – wird häufig kontrovers diskutiert. Dabei geht es vor allem um die Inhaltsstoffe. Und mal ehrlich: Wer blickt im Geschäft bei der langen Liste der Inhaltsstoffe noch durch? Nur in einem Punkt sind wir uns alle einig: Wenn es draußen mal wieder unerträglich heiß ist, wollen wir unsere Mitmenschen (und uns selbst) nicht vollmüffeln.
Deshalb zeige ich euch heute, wie ihr mit wenigen Zutaten eure eigene Deocreme selbst machen könnt. Und dafür müsst ihr weder ein Vermögen ausgeben, noch viel Zeit haben. Die Herstellung geht fast so schnell wie ihr „ohne Aluminium“ sagen könnt – versprochen!
Disclaimer:
Ich habe schon diverse Deocremes aus dem Drogeriemarkt ausprobiert und mag diese selbstgemachte immer noch am liebsten. Allerdings bin ich weder Dermatologin noch Kosmetikerin und kann keinerlei Verantwortung für mögliche Fehlanwendungen oder Unverträglichkeiten übernehmen. Bitte informiert euch vorab immer, ob ihr die Inhaltsstoffe vertragt und achtet bei der Herstellung penibel auf Sauberkeit.
Zutaten: Das braucht ihr
- 5 TL Sheabutter (unraffiniert) (*)
- 2 TL Kokosöl
- 4 TL Natron (Speisenatron, das auch beim Backen verwendet wird)
- 2 TL Speisestärke
- ca. 10 Tropfen eines ätherischen Öls Eurer Wahl
- einen kleinen Tiegel (ca. 30 ml)
Die meisten Zutaten für eure Deocreme habt ihr wahrscheinlich schon zu Hause.
Bei der Wahl des Natrons könnt ihr euch zwischen etwas grobkörnigerem Kaiser-Natron und anderem, feineren Backnatron entscheiden. Das grobkörnigere Natron sorgt für einen zusätzlichen Peelingeffekt, ist allerdings nichts für empfindliche Achseln und könnte vor allem bei frisch rasierten Achseln unangenehm werden.
Achtet beim Kauf des ätherischen Öls auf gute Qualität und darauf, dass es zur Anwendung in Kosmetik bzw. auf der Haut geeignet ist. Beim Duft sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Mein bisheriger Favorit ist eine Kombination aus Lavendel (7 Tropfen), Bergamotte (2 Tropfen) und Ylang-Ylang (1 Tropfen). Für einen zusätzlichen antibakteriellen Effekt könntet ihr auch beispielsweise etwas Teebaumöl hinzugeben (bitte sparsam verwenden, da es die Haut reizen kann).
Schwierigkeitsgrad
Die Herstellung der Deocreme ist wirklich kinderleicht und im Handumdrehen passiert, wenn ihr alle Zutaten griffbereit habt.
- Schwierigkeit
- Zeitaufwand
- Kosten
Schritt für Schritt
Schritt 1: Kokosöl und Sheabutter erwärmen
Damit ihr die Zutaten gut vermischen könnt, erwärmt das Kokosöl und die Sheabutter ganz leicht, bis sie flüssig sind. Lasst sie dann einige Minuten stehen, bis sie nicht mehr fühlbar warm sind.
In der Zwischenzeit könnt ihr das saubere Gefäß, in das ihr die Deocreme füllen wollt, schon einmal in die Gefriertruhe stellen, damit es schön kalt ist.
Ich habe gute Erfahrungen mit kleinen Glasbehältern mit Schraubverschluss gemacht (quasi Mini-Marmeladengläser), da ihr diese bedenkenlos abkochen und so hygienischere Bedingungen herstellen könnt.
Schritt 2: Gemixt, nicht gerührt!
Gebt dann alle Zutaten bis auf das ätherische Öl in eine kleine Schüssel und vermengt sie mit einem Handmixer oder Schneebesen sehr gut bis eine homogene Masse entstanden ist. Abschließend gebt ihr noch ca. 10 Tropfen des ätherischen Öls eurer Wahl hinzu und rührt auch das gut unter. Je nachdem, wie intensiv eure Deocreme riechen soll, könnt ihr auch etwas mehr oder weniger nehmen. Bitte denkt aber immer daran, dass Duftstoffe auch reizend auf die Haut wirken können.
Schritt 3: Umfüllen
Die Deocreme sollte ihrem Namen jetzt schon langsam alle Ehre machen und zumindest eine cremige Konsistenz haben. Zum jetzigen Zeitpunkt wollt ihr aber, dass sie noch fließt, damit ihr sie gut umfüllen könnt. So lässt sie sich mit Hilfe eines Trichters ganz leicht in euren kalten Tiegel umfüllen. Durch die Kälte wird die Creme schnell etwas fester. Das ist wichtig, damit sich die Komponenten nicht wieder trennen können. Ansonsten kann es passieren, dass ihr oben nur eine Ölschicht und unten im Tiegel das ganze Natron habt.
Wenn nicht gerade wieder eine Hitzewelle über Deutschland rollt, könnt ihr die Deocreme danach im Bad aufbewahren und die Konsistenz sollte schön cremig sein. Achtet dann allerdings darauf, die Creme zügig zu verbrauchen. Selbstgemachte Kosmetik ist nicht so lange haltbar wie herkömmliche.
Ihr könnt euren Tiegel daher alternativ auch in den Kühlschrank stellen. Vielleicht gehört ihr sogar zu den Glücklichen, die einen eigenen kleinen Kosmetik-Kühlschrank im Badezimmer haben? Das Kokosöl wird gekühlt recht fest, schmilzt aber bei Hautkontakt durch die Körperwärme schnell wieder.
Die Anwendung
Wie wirkt die Deocreme eigentlich?
Frischer Schweiß ist in der Regel geruchslos. Die Bakterien, die jede und jeder von uns auf der Haut hat, zersetzen die langkettigen Fettsäuren im Schweiß in kürzere Ketten, wie Buttersäure und Ameisensäure. Erst diese riechen dann unangenehm.
Haupt-Wirkbestandteil der Deocreme ist das Natron (Natronhydrogencarbonat). Der ph-Wert von Schweiß liegt im leicht sauren Bereich, der von Natron im leicht basischen Bereich. Natron neutralisiert die Säure und schafft auf eurer Haut ein Milieu, in dem sich die geruchsbildenden Bakterien schlechter vermehren können.
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