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Betonlampe im Industrial Look

Neues It-Piece gesucht? Diesen trendy Hingucker für die Wohnung machen wir ganz einfach selbst.

Einleitung

Das haben wir vor

Der Industrial Look ist derzeit im Bereich Innenausstattung und Dekoration super angesagt. Damit die Atmosphäre im Raum immer noch wohnlich und gemütlich bleibt, ist kein komplettes Redesign der Wohnung notwendig, sondern es reichen bereits einzelne Akzente. Besonders Lampen eignen sich gut als Eyecatcher und tun viel für das Raumgefühl. Und um eine Lampe handelt sich auch unser heutiges DIY-Projekt, das euch einen echten Hingucker in dem Trend-Look zaubern wird. Die Lampe aus Beton in Form einer geöffneten Kugel sieht auf den ersten Blick kompliziert aus, ist aber eigentlich recht einfach nachgemacht. Und sind wir mal ehrlich: Das sind doch immer die besten Projekte.
Betonlampe 2

Der Industrial Look als Interior Trend

Der industrielle Stil oder „Industrial Look“ begegnet uns momentan überall – ob im Restaurant, in der Bar, in neu errichteten Wohnkomplexen oder bei unseren Nachbar:innen.

In der Innenarchitektur zeichnet sich der Wohntrend vor allem durch die Verwendung von Gegenständen und Materialien aus, die ihren Ursprung im industriellen Umfeld haben. Das können beispielsweise Metallschränke sein, wie man sie aus Werkstätten kennt, freiliegende oder wiederverwendete (Kupfer-) Rohre oder auch freigelegtes Mauerwerk.

Möbel sind dabei klassischerweise aus Stahl, Metall oder unbehandeltem Holz und zeichnen sich in erster Linie durch Funktionalität aus. Kleine Macken und Gebrauchsspuren machen dabei das gewisse Etwas aus. Aber auch Betonelemente haben einen festen Platz im Repertoire des industriellen Looks. Das können ganze Bauteile wie Treppen sein oder aber kleinere gegossene Hingucker.

Damit die Atmosphäre im Raum nicht zu kalt wird, bedient man sich farblich zwar vor allem an metallischen Tönen und Effekten, aber nutzt zusätzlich gerne auch Erd- und Grautöne.

Disclaimer:

Diese kleine Lampe zieht alle Blicke auf sich und ich ernte dafür häufig Komplimente. Ich möchte allerdings darauf hinweisen, dass ich keineswegs vom Fach bin und hier nur mein laienhaftes Vorgehen ohne Anspruch auf Korrektheit und Vollständigkeit weitergebe.

Arbeiten mit Beton

Um unser eigenes industrielles It-Piece zu kreieren, arbeiten wir heute mit Beton. Beton ist das stabile Fundament vieler Bauten und Konstruktionen, wie wir sie heute überall sehen können. Aufgrund seiner Eigenschaften eignet er sich aber auch prima als Grundlage für allerlei DIY-Projekte.

Beton besteht in der Regel aus Zement, Sand oder Kies als sogenannte Gesteinskörnung und Wasser. Das Mischungsverhältnis der Inhaltsstoffe ist ausschlaggebend für die Eigenschaften des Betons und richten sich nach dem angestrebten Verwendungszweck. Beton, der auf Baustellen verwendet wird, ist beispielsweise in der Regel etwas grober in seiner Struktur. Für unser Vorhaben eignet sich am besten sogenannter Bastel-Beton, den ihr im Baumarkt oder online kaufen könnt und der in seiner Struktur etwas feiner ist. Solltet ihr aber zufällig noch einen Sack „normalen“ Beton Zuhause haben, könnt ihr den genauso gut verwenden.

Beim Anmischen und Schleifen von Beton kann es ganz schön stauben, daher solltet ihr am besten draußen arbeiten. Damit ihr den feinen Staub nicht einatmet, sollte beim Arbeiten immer eine Atemschutzmaske getragen werden. Ich habe dafür einfach eine FFP2/KN95-Maske verwendet, wie sie die meisten von uns inzwischen zu Hause haben. Denn der Zement im Beton ist stark alkalisch (basisch) und kann daher Haut und Schleimhäute stark reizen. Aus diesem Grund solltet ihr auch Handschuhe tragen, wenn ihr mit Beton arbeitet. Am besten eignen sich einfache Einmalhandschuhe.

Material: Das braucht ihr

  • ca. 600 g Bastel-Beton (*)
  • als Form: Halbkugel aus Plastik, Durchmesser ca. 12 cm
  • ein kleines, sauberes Schraubglas, z.B. von der Currypaste oder dem Pesto (Höhe: ca. 8 cm, Durchmesser: ca. 4,5 cm)
  • etwas Speiseöl
  • Lack in Metalloptik (z.B. silber und kupfer)
  • eine batteriebetriebene Lichterkette (*)Länge: ca. 1 m
  • einen Parkettgleiter aus Filz

Bevor ihr loslegen könnt, macht ihr am besten einen Abstecher in den Baumarkt oder aber bestellt die Materialien ganz einfach online. Darüber hinaus solltet ihr eine Schüssel zum Anmischen des Betons, eure Atemschutzmaske, Einmalhandschuhe und eine Heißklebepistole bereithalten.

Euer Arbeitsplatz ist idealweise draußen und ein Ort, an dem es nicht schlimm ist, falls doch einmal etwas daneben gehen sollte. Haltet sicherheitshalber auch einen Eimer mit Spüli-Wasser und einen alten Lappen bereit.

Die Lampe ist mit einem Durchmesser von ca. 12 cm eher klein. Natürlich könnt ihr auch eine größere Betonlampe gießen. Denkt dann daran, dass ihr eine größere Form, ein größeres Schraubglas und vor allem mehr Beton benötigt. Das Endgewicht solltet ihr dabei ebenfalls nicht außer Acht lassen, denn Beton ist ein schwerer Baustoff.

Beton

Schwierigkeitsgrad

Etwas kniffelig ist höchstens das Ausrichten der zweiten Kugelhälfte. Alle anderen Arbeiten sind einfach nachzumachen. Geduld braucht man nur für die Trockenzeiten zwischendurch und zum Schluss.

  • Schwierigkeit
  • Zeitaufwand
  • Kosten
Betonlampe

Schritt für Schritt

Schritt 1: Guss der ersten Halbkugel

Im ersten Schritt klebt ihr mithilfe der Heißklebepistole das Schraubglas mit der Öffnung nach unten mittig in die Plastikhalbkugel. Kein Sorge, das lässt sich im späteren Verlauf ganz leicht wieder ablösen und dient nur dazu, dass die Öffnung frei bleibt, wenn ihr den Beton einfüllt.

Als nächstes pinselt ihr die Plastikhalbkugel innen gründlich mit etwas Speiseöl ein. Das Öl ist ein Trennmittel für den Beton. Es sorgt dafür, dass dieser nicht an dem Plastik haftet und ihr die gegossene Form nachher problemlos aus der Halbkugel lösen könnt. Achtet darauf, nicht das Glas einzupinseln, denn das soll schließlich im Beton bleiben.

Zieht nun eure Atemmaske und die Handschuhe an, um die erste Hälfte (ca. 300 g) des Betons anzumischen. Geht dabei am besten einfach analog zur Anleitung des von euch verwendeten Bastel-Betons vor. Wichtig ist, dass sich der fertig angemischte Beton gut gießen lässt, also nicht zu fest bzw. zäh ist. Platziert die vorbereitete Plastikhalbkugel mit dem eingeklebten Rundglas so, dass sie stabil steht (zum Beispiel auf einer kleinen Dip-Schale). Gießt dann den fertigen Beton vorsichtig in die eingefettete Halbkugel bis sie fast voll ist. Damit die im Beton eingeschlossene Luft nach oben entweicht, klopft ihr anschließend von außen überall einige Male gegen die Halbkugel.

Stellt die Form mit dem Beton nun an einen geschützten Ort und lasst die Halbkugel gut trocknen. Ihr könnt sie in der Regel nach ca. 4-5 Stunden aus der Form nehmen, solltet ihn dann aber noch ca. 20 weitere Stunden trocknen lassen. Wartet aber lieber ein paar Stunden zu lang als zu kurz – ihr wollte keine Risse riskieren, weil ihr zu ungeduldig wart.

Schritt 2: Aufsetzen der zweiten Kugelhälfte
Wenn die erste Kugelhälfte vollständig durchgetrocknet ist, kann es also weitergehen. Säubert die Plastikhalbkugel, die ihr im ersten Schritt verwendet habt, gründlich und entfernt ggf. zurückgebliebene Kleberreste. Dann fettet ihr die Kugel wieder gründlich mit etwas Speiseöl ein und platziert sie stabil. Sucht euch nun schon einmal zwei Gegenstände, die ihr als Abstandhalter nutzen könnt. Diese sollten länger als der Durchmesser der Plastikkugel und möglichst unterschiedlich hoch sein (zum Beispiel 1 cm und 1,5 cm). Am besten eignen sich zwei Holzstücke. Geschützt mit Handschuhen und Atemmaske mischt ihr nun den restlichen Beton an und füllt diesen anschließend in eure Plastikhalbkugel. Achtet dabei darauf, den Beton nicht bis zur Oberkante einzufüllen, sondern noch etwas Platz zu lassen. Klopft dann wie im ersten Schritt die eingeschlossene Luft aus dem Beton, bevor ihr fortfahrt. Jetzt folgt der kliffeligste Teil: Platziert eure Platzhalter nun parallel auf der Kugelhälfte. Wichtig ist, dass das Schraubglas der bereits gegossenen Kugelhälfte noch dazwischen passt. Die bereits fertig Kugelhälfte nehmt ihr nämlich nun und legt sie so auf eurem Konstrukt ab, dass das Schraubglas in den flüssigen Beton ragt. So lasst ihr die Lampe dann vollständig durchtrocknen.
Betonlampe Zwischenschritt
Schritt 3: Der letzte Schliff

Nun ist es fast geschafft. Bevor es ans Lackieren geht, braucht eure Betonlampe nur noch den letzten Schliff. Gleicht kleinere Unebenheiten in der Form mit etwas feinem Schmirgelpapier aus. Übt dabei nicht zu viel Druck aus, damit ihr nicht versehentlich zu viel Material abschleift. Auch bei diesem Schritt solltet ihr an die Atemschutzmaske denken, denn es kann stauben und den feinen Betonstaub solltet ihr nicht einatmen.

Wischt nun letzte Staubreste weg und greift zum Pinsel. Mischt vor dem Anstreichen den Metalllack gut mit einem Holzstab durch und auf, da sich die Metallpartikel gerne am Boden ablagern. Die innen liegenden Flächen der Kugel könnt ihr gut in Kupfer oder Gold lackieren, da dadurch das Licht später besonders schön reflektiert wird. Außen braucht die Lampe eigentlich keinen Lack. Wahlweise könnt ihr sie aber beispielsweise auch silbern anstreichen.

Zu guter Letzt nehmt euch noch einen Parkettgleiter, viertelt ihn und klebt die Stücke unter die Lampe an die Öffnung des Schraubglases. So verhindert ihr, dass der Beton der Lampe euch vielleicht Schränke oder andere empfindliche Oberflächen zerkratzt. Fügt dann noch die Lichterkette in das Schraubglas ein und fertig ist eurer neuer Hingucker im Industrial Look.

Das Endergebnis

Betonlampe Kugel
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