Rustikale Wandlampe aus Holz selber bauen
Charmanter Hingucker in jeder Wohnung
Einleitung
Wie alles begann
Wer häufiger auf CreatiCorner unterwegs ist, wird bemerkt haben, dass es in letzter Zeit vermehrt Lampen-DIYs gab. Das kann man auf die dunkle Jahreszeit schieben oder aber ich entwickle langsam aber sicher ein Lampen-Faible. Was es auch sei: Nachdem wir uns bereits zwei wunderschöne Lampen aus Beton gebastelt haben (mit gegossenem Sockel und kugelförmig), widmen wir uns heute einem anderen Werkstoff: Holz.
Ich empfehle euch (sehr), die Anleitung zunächst komplett zu lesen, bevor ihr euch an die Arbeit macht. Erst dann habt ihr den Überblick und könnt euer DIY-Projekt am besten planen und alle Einzelteile und Werkzeuge organisieren, bevor es losgeht.
Ihr werdet sehen, dass eure rustikalen Wandlampe aus Holz ein absolutes Einzelstück ist, das euch die Komplimente eurer Gäste sichert.
Bei meinen Eltern stand schon seit längerer Zeit ein wunderschönes, rustikales Holzbrett verwaist in der Ecke, mit dem niemand so recht etwas anfangen konnte. Um es vor dem Tod im Kamin zu retten, musste ich mir etwas einfallen lassen. Ich habe einige Zeit hin und her überlegt, aber irgendwann war sie da – die zündende Idee. Man muss ja nicht immer schrecklich kompliziert denken! Ich konnte mir das Holzbrett nämlich ganz hervorragend an der Wand vorstellen – und ein, zwei Schritte weitergedacht, haben wir schnell eine wunderschöne, rustikale Wandlampe aus Holz.
Holz ist ein sehr vielseitiger Werkstoff und erzeugt besonders im Wohnraum Wärme, Wohlbehagen und Gemütlichkeit. Dekorationen oder Möbel aus Holz sind immer Unikate, keins gleicht dem anderen eins zu eins. Und auch im Lauf der Zeit verändert sich durch Umwelteinflüsse noch immer das Aussehen, die Farbe und Struktur. Wenn wir mit Holz arbeiten, haben wir unterschiedlichste Bearbeitungsmöglichkeiten. Wir können es glattschleifen, streichen, lasieren oder aber ganz im Naturzustand belassen – ganz nach unserem Geschmack. Gerade das macht Holz als Werkstoff so interessant.
Das heutige DIY ist grundsätzlich nicht besonders schwierig, wenn ihr über ein wenig handwerkliches Geschick verfügt. Ihr benötigt das ein oder andere Werkzeug und ein wenig Geduld. Aber da wir zusätzlich auch einige Einzelteile brauchen, gehört es leider zu den etwas teureren Bastelaktionen.
Disclaimer:
Auch an dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass euch hier lediglich meine eigenen (unfachmännischen) Erfahrungen schildern kann – ohne Anspruch auf Korrektheit oder Vollständigkeit. Bitte achtet bei allen handwerklichen DIYs auf eure Gesundheit und denkt daran, euch mit entsprechender Schutzausrüstung vor Verletzungen zu schützen. Bei der Arbeit mit Holz kann es beispielsweise zwischendrin angezeigt sein, eine Schutzbrille oder Schutzhandschuhe zu tragen.
Material: Das braucht ihr
Werkzeug:
- Handkreissäge
- Holzmeißel
- Akkuschrauber inkl. Holzbohrer
- Hammer
Material:
- rustikales Holzbrett, ca. 2 cm dick und 60 cm lang
- Pendelleuchten-Kit (*) mit Fassung, (flachem) Stecker und Schalter, min. 2,5 m Kabellänge
- (Vintage-) Glühbirne (*)
- Wandhaken, ca. 20 cm. lang
- kleine Schiebetorrolle / V-förmige Radschiene (*)
- eine (schöne!) Umlenkrolle mit drehbarem Haken (*)
- Kabelschellen
- Sägezahn-Bildaufhänger
- optional: Lampenschirm
Die Liste an Werkzeug und anderen Utensilien, die ihr für unser heutiges DIY braucht ist zugegebenermaßen etwas länger als sonst. Dafür werden wir aber später mit einem umso schöneren Ergebnis belohnt.
Damit ihr gut arbeiten könnt, sollten euch die aufgeführten Werkzeuge zur Verfügung stehen. Während die meisten sicherlich einen Akkuschrauber und einen Hammer zu Hause haben, könnte es bei der Handkreissäge schon schwieriger sein. Fragt einfach einmal bei Freunden und Verwandten nach. Sicherlich könnt ihr sie euch für euer Projekt bei jemandem ausleihen. Auch der Baumarkt kann eine Option sein: Manchmal könnt ihr auch dort Maschinen und Werkzeug ausleihen.
Die Handkreissäge und der Holzmeißel werden für den Kabelschlitz auf der Rückseite eurer Wandlampe gebraucht. Solltet ihr keine entsprechende Säge zum Bearbeiten eures Holzbretts auftreiben können, braucht ihr euch aber nicht grämen. Wenn ihr euch nicht daran stört, dass die Lampe durch das Kabel auf der Rückseite ein kleines Stück von der Wand entfernt hängen wird, könnt ihr den entsprechenden Schritt später getrost weglassen.
Einige der anderen Utensilien wie ein Holzbrett, Glühbirne oder Kabelschellen könnt ihr sicherlich im Baumarkt eures Vertrauens finden. Eine schöne, rustikale Umlenkrolle ist allerdings etwas schwieriger zu finden. Wer nicht im Internet kaufen möchte, kann auf Antikmärkten oder in entsprechenden Läden stöbern. In größeren Städten findet ihr häufig auch Geschäfte, die Antik- oder Trödelartikel verkaufen.
Schwierigkeitsgrad
Mit etwas handwerklichem Geschick und Geduld werdet ihr dieses DIY problemlos meistern. Die Anschaffungskosten können, je nachdem für welches Material ihr euch entscheidet, etwas höher liegen. Die Investition lohnt sich jedoch auf jeden Fall.
- Schwierigkeit
- Zeitaufwand
- Kosten
Schritt für Schritt
Schritt 1: Kabelschlitz vorbereiten (optional)
Wie weiter oben bereits erwähnt, ist dieser Schritt optional. Er dient dazu, dass eure Wandlampe trotz hinter dem Holzbrett liegendem Kabel glatt auf der Wand aufliegt. Solltet ihr keine entsprechende Säge zur Verfügung haben, überspringt ihr diesen Schritt einfach.
Wir wollen auf der Rückseite unseres Holzbretts also einen Kabelschlitz vorbereiten, in dem eurer Kabel verschwindet. Dazu zeichnet ihr mittig und über die gesamte Länge des Bretts einen ca. 2 cm breiten Streifen ein. Stellt die Handkreissäge auf ca. 1 cm Tiefe ein und schneidet das Holzbrett dann entlang der vorgezeichneten Linien ein. Bitte tragt zum Schutz eurer Augen vor fliegenden Holzspänen eine entsprechende Schutzbrille.
Nun kommt der anstrengendste Teil dieses DIYs: Mithilfe des Holzmeißels entfernt ihr das Holz zwischen den beiden gesägten Linien ebenfalls bis zu einer Tiefe von ca. 1 cm. Es ist leider nicht abzustreiten, dass diese Arbeit ziemlich schweißtreibend ist, aber sie lohnt sich.
Entscheidet euch dann, welches Ende des Bretts oben hängen soll. Ungefähr 10 cm vom oberen Ende entfernt, bohrt ihr mit dem Holzbohrer-Aufsatz des Akkuschraubers von der Rückseite aus durch den Kabelschlitz nach vorne ein Loch, durch das später das Kabel geführt wird. (Achtung, ggf. optional – Schritt 3 beachten!)
Schritt 2: Wandhaken und Schiebetorrolle positionieren
Nun dreht ihr euer Brett um, sodass ihr auf die Vorderseite schaut. Nehmt nun den Wandhaken und die Schiebetorrolle zur Hand und positioniert sie (zunächst ohne sie anzuschrauben).
Den Wandhaken solltet ihr am oberen Ende des Bretts positionieren. Und zwar so, dass das gerade gebohrte Loch offen bleibt und sich ungefähr in der Mitte vom oberen und unteren Ende des Wandhakens befindet.
Ungefähr 15-20 cm (oder so, wie es euch gut gefällt) vom unteren Ende des Bretts entfernt, befestigt ihr die Schiebetorrolle. Achtet darauf, dass sie sich in einer gerade Linie zum Wandhaken befindet.
Schritt 3: Kabelführung und -befestigung
Nun bringt ihr das Kabel so in Position, wie es später hängen soll: Ihr führt es von unten hinten durch den Kabelschlitz, durch das Loch auf die Vorderseite zum Wandhaken. Von dort aus geht es nach unten durch die Schiebetorrolle und schließlich wieder nach oben durch die Umlenkrolle, die ihr an den Wandhaken gehangen habt. Positioniert das Kabel so, dass der Lampenschirm samt Glühbirne später ungefähr in der Mitte des Bretts hängt. Auf der Unterseite des Bretts lasst ihr genug Kabel herausschauen, sodass es bis zu eurer Wunsch-Steckdose reicht. Wenn ihr zufrieden seid, fixiert ihr das Kabel hinten im Kabelschlitz mit Hilfe der Kabelschellen.
Zu recht werdet ihr nun skeptisch auf euren Stecker und eure Fassung schauen und euch fragen, wie ihr das Kabel von der Rückseite nach vorne bekommen sollt. Am einfachsten (und sinnvollsten) ist es, wenn ihr für diesen Schritt auf die Elektrofachkraft eures Vertrauens zurückgreift. Denn die kann das Kabel von der Fassung (oder dem Stecker) trennen, um es dann durch das vorbereitete Loch zu führen und wieder anzuschließen.
Es gibt jedoch zwei Alternativen: 1. Ihr spart euch das Loch im Kabelkanal und führt das Kabel von der Rückseite oben über das Brett nach vorne an dem Wandhaken vorbei. Oder 2. ihr vergrößert das Loch vorsichtig so, dass der Flachstecker eures Kabels hindurchpasst. Zugegeben, beides ist optisch natürlich nicht ganz so schön.
Schritt 4: Wandaufhängung und Lampenschirm
Damit ihr die Lampe aufhängen könnt braucht es natürlich auch eine Aufhängung. Ich habe mich dabei für eine Sägezahnaufhängung entschieden, da diese breit genug ist, um sie über dem Kabelschlitz zu befestigen. Wichtig ist, dass sie stabil genug ist, das Gewicht der fertigen Lampe zu tragen.
Die Aufhängung bringt ihr auf der Rückseite des Holzbretts im oberen Drittel an und zwar so, dass sie über den Kabelschlitz geht und jeweils seitlich davon befestigt ist. Benutzt zur Befestigung Holzschrauben, die nicht zu kurz sind, denn die Lampe ist recht schwer. Achtet jedoch darauf, dass sie auf keinen Fall länger sind, als euer Brett dick ist. Sonst kommen sie euch nämlich auf der Vorderseite wieder heraus. 🙂
Zu guter Letzt montiert ihr nun den Lampenschirm (wenn ihr einen verwendet möchtet) und dann die Glühbirne. Geschafft!
Das Endergebnis
Wie versprochen: Das Resultat kann sich wirklich sehen lassen. Ich habe inzwischen unzählige Komplimente für dieses gutes Stück erhalten und die meisten Leute sind ganz überrascht, wenn sie erfahren, dass die rustikale Wandlampe selbstgemacht ist.
Das Tolle an der Lampe ist auch, dass sie fast in jede Wohnung wunderbar hineinpasst. Sie ist ein Blickfänger, gleichzeitig aber unaufdringlich und schafft durch die Vintage-Glühbirne außerdem eine gemütliche Raumatmosphäre, wenn sie angeschaltet ist. Natürlich könnt ihr das Holz auch ganz nach eurem Geschmack bearbeiten – abschleifen, lasieren, streichen oder, so wie ich, einfach ganz natürlich lassen.
Ich hoffe, euch bereitet sie genauso viel Freude!
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Absolut Spitze! Sieht sehr gut aus.